SAISON 2018-19 – Ein Kommentar!

Was nützt einem ein Sieg, wenn er am Ende nicht zum Aufstieg reicht? Was nützt einem ein wirklich starker zweiter Tabellenplatz, wenn man zwei Tage vor Saisonende noch die Tabellenführung inne hatte?

Diese Fragen tun allen Spielern und Verantwortlichen der Unitas sehr weh! Die Leistungen der Mannschaft waren in der Summe betrachtet einfach zu wechselhaft. Unfassbar starke Auftritte, wie gegen Mettmann oder Remscheid in der Adlerstraße, wurden durch schwächere Spiele wie gegen Neukirchen oder auch Angermund zuhause relativiert. Raphael Korbmacher hat sich blendend entwickelt und ist als Spielmacher sehr gereift. Auch Lennard Austrup hat sich zu einem wurfstarken Angriffsspieler gemausert und ist mittlerweile als Angreifer ebenso gefragt wie in der Deckung. Mit Tobias Joest hat die Unitas nun zusammen mit Christopher Seher ein ideales Torwartgespann gefunden, welches selbstständig auf die Geschehnisse und Leistungen auf dem Feld reagieren kann. Nicht zuletzt ist mit Kreisläufer Pascal Schudzerra eine Persönlichkeit auf dem Feld zu finden, an der sich die ganze Mannschaft orientieren kann.

Die Unitas hat also eine ganze Reihe von Spielerpersönlichkeiten in ihren Reihen, die charakterlich zur Unitas passen und deren Loyalität an dieser Stelle einmal hervorgehoben werden muss.

Normalerweise werden Spielerverträge, zumindest mündliche Zusagen, gegen Ende des Kalenderjahres von den Spielern einer Mannschaft im leistungsbezogenen Handball durch die sportliche Leitung und Verantwortliche eingefordert.

Da die Unitas in diesem Jahr wieder einmal nicht zu dieser Zeit Klarheit über ihre Trainingsbedingungen hatte, war man bei den Gartenstädtern gezwungen zu warten und alle Beteiligten um Geduld zu bitten. Mit welcher Ruhe, mit welcher Loyalität und mit welcher Hoffnung die Spieler des Kaders der 1. Herren hier in diesen schwierigen Zeiten zur Unitas “gestanden” haben und nicht dem Werben anderer Vereine erlegen sind ist nicht nur respektabel, es ist in der heutigen Zeit schon außergewöhnlich.

Nicht zuletzt sei an dieser Stelle Trainer Kai Müller genannt, der immer wieder betont hat die erfolgreiche Arbeit in Haan fortsetzen zu wollen. Diese Hartnäckigkeit und dieser Eifer sich dem Projekt UNITAS 2020 – Nordrheinliga zu stellen, sind absolut bemerkenswert und ein ganz tolles Resultat von starkem Zusammenhalt innerhalb eines TEAMs, wie es die Unitas lange nicht mehr in dieser Form zusammen hatte.

Es ist sehr schade, dass der Aufstieg nun nicht gelungen ist. Es ist sicher noch zu frisch, um die alle Ursachen für diese Situation zu benennen. Klar ist aber auch, dass im Umfeld zu lange Unsicherheiten und Schwierigkeiten bestanden haben, die viel Energie bei Mannschaft und Trainerteam gekostet haben. Es wäre zu leicht die Schuld bei Anderen zu suchen, jedoch haben die suboptimalen Trainingsbedingungen, die ungeklärten Personalentscheidungen und die lange fehlende Unterstützung der Politik in Haan für das Projekt “Nordrheinliga” sicher eine Rolle gespielt. Die sportliche Leitung, die ich bis zum Ende dieser Spielzeit inne hatte, werde ich nun an Kai Müller und Michael Wupper abtreten, fehlte mir doch die nötige Geduld um die langfristigen und zähen Verhandlungen mit der Verwaltung und der Stadt um ein weiteres Training mit Haftmitteln durchzustehen. Auch habe ich zunehmend feststellen müssen, dass diese Aufgabe nicht unbedingt meinen eigenen Neigungen entspricht. Dennoch hoffe ich, dass ich soweit ich konnte die Aufgaben ordentlich bewältigt habe.

Nun brauchen alle Beteiligten erstmal ein wenig Abstand von den Entwicklungen der letzten 14 Tage, um dann in einer fundierten Analyse die Ursachen herauszufiltern und nach Vorne zu blicken.

Es bleibt zu hoffen, dass die Mannschaft insgesamt diese Erlebnisse zum Anlass nimmt, um in der nächsten Spielzeit noch mehr Elan in die Waagschale zu werfen und dann den Aufstieg zu realisieren.

Ich danke allen Beteiligten und Freunden der Unitas für ihre Unterstützung und halte der Mannschaft ganz fest die Daumen, dass es im Jahr 2020 zu einem erfolgreichen Abschluss des Projektes “UNITAS 2020 – Nordrheinliga” kommt.

Insbesondere gilt mein Dank Elke Kinschek und Martin Blau, mit denen ich immer gut und verlässlich zusammengearbeitet habe. Mir hat es eine Menge Spaß gemacht gemeinsam an der Sache zu arbeiten. Dem neuen Vorstand um Wolfgang Goeken wünsche ich viel Erfolg und Unterstützung für die anstehenden Aufgaben! Möge die Unitas ihre Ziele erreichen!

Euer/Ihr

Christian Schmahl