Solinger TB 1M – DJK Unitas Haan 2M 26:27 (14:13)
Vorwort
War was? – Ausgangslage
Nach der Heimniederlage gegen Wülfrath herrschte bei den Haanern Katerstimmung. Mit nur noch vier Punkten Vorsprung auf den ersten sicheren Abstiegsplatz schienen die Männer von Christian Schmahl zu wissen, was die Stunde geschlagen hat. Schmahl, der aus gesundheitlichen Gründen derzeit etwas kürzer treten muss, konnte sich durch seinen Namensvetter Christian Peters beim Training gut vertreten wissen. Denn die beiden intensiven Trainingseinheiten mit abschließenden Testspielen gegen die Oberligamannschaft der Unitas zeigten unter der Woche, dass keiner der Akteure Interesse daran hat, die gute Hinrunde in Richtung Ende der Saison komplett zu verspielen.
Spielverlauf
Und so ging es auch in das Spiel. Neben dem für dieses Spiel als Cheftrainer angetretenen Peters nahm heute auch wieder Nils Völker Platz, der in der Vorwoche aufgrund einer wichtigen Reisetätigkeit genau wie Bruder Sören und Cousin und Kapitän Moritz Ziegler gefehlt hatte. Auf dem Feld erhielten die Gartenstädter außerdem Verstärkung durch den zurückgekehrten Domagoj Golec, der sich direkt gut einfügte, indem er das 0:1 aus seiner favorisierten Position auf Halblinks erzielte. Wie unter der Woche gezeigt, setzte die aggressive Deckung der Gastmannschaft dem STB zu und konnte nach nicht einmal acht Minuten beim Stand von 2:4 die erste Auszeit des Gegners erzwingen. In der Folge zeigte sich der STB besser organisiert und spielte aus einer offensiven Deckung einen im ersten Abschnitt einmaligen Vorsprung von drei Toren heraus (8:5, 15‘).
Während in dieser Phase auf Seiten des STB vor Allem Tobias Nippes und Lucas Wieczorek überzeugten, unterstützte Kevin Thomé auf der anderen Seite des Feldes Golec. Insgesamt sollten diese vier Schützen bis zum Ende des Spiels 35 Tore erzielen. So war es auch Thomé, der den letzten Angriff der Unitas vor der Pause zum Ausgleich veredelte, ehe der STB auf der Gegenseite mit dem Pfiff den zwischenzeitlichen Rückstand besiegelte (14:13, 30‘).
Der Pausentee schien der Unitas dann zunächst nicht allzu gut zu bekommen. Einer Zeitstrafe von Thomé folgte eine Schwächephase, die der Gastgeber nutzte, um auf 18:14 davonzuziehen (38‘). Mit voranschreitender Zeit besserte sich das Ergebnis zunächst nicht merklich (20:16, 42‘). Als dann auch noch eine doppelte Unterzahl zustande kam, schien die Unitas mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Doch plötzlich ging ein Ruck durch die Mannschaft. Vor allem in der Abwehr packten die Haaner wieder etwas konsequenter zu und nutzten ihre Chancen erstaunlich gut. Sogar Rechtsaußen Doki Daukantas verwandelte plötzlich völlig überraschend einen Ball. Nur wenige Zeigerumdrehungen später leuchtete somit ein ausgeglichener Spielstand von der Anzeigetafel in die Halle an der Schützenstraße (20:20, 47‘).
In der Folge vermochte die Unitas den Spielstand nahezu ausgeglichen zu halten und bewies anschließend wieder Eismann-Qualitäten aus Landesligazeiten, die zuletzt zu Beginn dieser Saison und vor allem in der Adlerstraße zu genießen waren. In der 57. Minute übernahmen die Haaner die Führung erneut durch Thomé und erhöhten diese nur 30 Sekunden später durch Robin Bohlmann auf 25:27. Nun war wiederrum die Defensive gefragt, die zunächst ein Gegentor hinnehmen musste. Auch hier wusste Bohlmann zu glänzen. Er vernachlässigte seine Manndeckung gegen Nippes, der erneut den Anschluss herstellen konnte. An dieser Stelle sollte sich Bohlmann glücklich schätzen, dass der vom Kreis als freier Aufsetzer geworfene Ball über die Querstange keinen Platz in dieser Schilderung der Ereignisse findet.
Als man vor Spannung erste Nerven reißen hören konnte, nahmen die Solinger ihr letztes Timeout. Dieses beinhaltete einen Plan, um ihren Rechtsaußen freizuspielen. Dieser Plan sollte auch aufgehen, doch hatte auf der Seite des Gastes Torhüter Michael Frorath noch ein Wörtchen mitzureden. In der Vorwoche war Frorath aufgrund zu hoher Fehlzeiten in den Trainingseinheiten völlig zurecht an den Zeitnehmertisch verbannt worden. Nachdem er jedoch auch hier keine Leistung zeigte, musste er zurück ins Tor und hatte sich tatsächlich eine Parade bis zum letzten Angriff aufgehoben. Auch Peters zog an der Seitenlinie nun sein letztes Timeout und gab seinen Spielern den Hinweis, einen Ballverlust bei nur noch acht zu spielenden Sekunden zu vermeiden. Sicherheitshalber erhielt daher nicht Christoph Bergs (der in ähnlicher Situation in dieser Saison bereits völlig souverän den Ball an die äußerste Hallenbegrenzung geflext hatte) sondern Thomé den Ball. Feinfüßig wie Lionel Messi tippte er mit dem Ball durch die Halle, ehe der Schlusspfiff ertönte und den Haanern zwei Punkte bescherte.
Sternchen des Tages
Das Sternchen des Tages könnte nach Lesen des Spielablaufs gefühlt an Kevin Thomé oder Domagoj Golec vergeben werden. Mit ihren jeweils neun Toren trugen sie auch jeweils ein Drittel der erzielten Treffer bei, brachten ihre Leistung jedoch aufgrund einiger Fehlwürfe nicht konstant. Da Konstanz über allem zu sehen ist und persönliche Antipathie auch eine Rolle spielt, soll hier Nils Völker Erwähnung finden. So schaffte er es erfolgreich, sich bei drei Siebenmetern des Gegners im Tor zu platzieren und verletzungsfrei das Feld wieder zu verlassen.
Flop des Tages
Ebenfalls Nils Völker, da der Platz oben einfach nicht ausreicht und er an seinem Geburtstag zum heutigen Heimspiel gegen Kettwig einfach besondere Aufmerksamkeit bekommen soll. Dieser gelbe Flummi, der da im Tor oder meistens auf der Bank oder daneben herumwütet, ist nämlich sehr liebenswert. Zwar hat er gegen Solingen keinen der drei erwähnten Strafwürfe pariert, aber wenigstens lädt er heute zu einem Bier ein. Daher möchten wir erneut das schönste Lächeln der Liga inklusive Mundschutz grüßen. Der richtige Zeitpunkt, um Unterwäsche auf das Feld zu werfen ist übrigens die 28. Minute. So alt wird der kleine Fratz nämlich. Herzlichen Glückwunsch <3
Hat der nicht gesagt
Christian PetraS: „Zunächst möchte ich unserem Trainer Christian Schmahl gute Besserung wünschen. Ich freue mich natürlich, dass wir auch für ihn heute zwei Punkte geholt haben. Die Mannschaft hat eine gute Reaktion auf das Spiel aus der letzten Woche gezeigt und auch wieder sichtlich Spaß am Spiel gehabt. Der Knackpunkt war natürlich die doppelte Unterzahl, in der wir plötzlich aufgedreht haben. Hier haben die Jungs tolle Moral bewiesen. Herausheben möchte ich selbstredend Nils Völker, der die Aufgaben im Rahmen seiner Möglichkeiten erfüllt hat.“
Fazit & Ausblick
Die Situation ist nun wieder etwas entspannter. Wülfrath hat allerdings im Parallelspiel ebenfalls gepunktet, weswegen die Unitas aus den verbleibenden drei Spielen noch mindestens zwei Punkte holen sollte. Im heutigen Spiel gegen den Tabellendritten aus Kettwig könnte dies schwierig werden, unmöglich ist in der Adlerstraße aber vor allem mit eurer Unterstützung nichts!
Torschützen, ihre Mitspieler und ein ganz besonderer Mensch:
Michael Frorath (Tor), Sebastian Goeken (Tor), Nils Völker (Tor), Domagoj Golec (9), Kevin Thomé (9), Robin Bohlmann (4), Stefan Daukantas (2), Christian Horn (2), Moritz Ziegler (1), Jonas Balint, Frank Kleine-Boymann, Hendrik Kinscheck, Christoph Bergs, Sören Völker.