Neuss erweist sich als gutes Pflaster für Haaner
Neuss. Der erste Auftritt in fremder Halle erweist sich in der ersten Halbzeit als Zitterpartie, dagegen zeigt der stark dezimierte Unitas-Kader in Durchgang Zwei eine starke Mannschaftsleistung. Viele Diskussionen und Unterbrechungen führen zu einem zähen und langwierigen Spielverlauf von fast 100 Minuten.
Nach einer starken Saison der Gastgeber zahlten diese im ersten Saisonspiel Lehrgeld, zu Gast in Niederkassel bei der HSG Jahn/West ereilte den TSV Norf das gleiche Schicksal, wie im Jahr zuvor der Unitas. Während die DJK im letzten Jahr zehn Sekunden vor Schluss als Neuling die bittere Pille zum 22:21 schlucken musste, kassierte der TSV in den letzten vier Spielminuten zwei Treffer und Jahn/West drehte somit das Spiel (20:19 nach 18:19). Eines hatten also beide Teams gemeinsam, als Neuling in der Kreisliga ist ein erstes Auswärtsspiel in der Lewitstraße kein Zuckerschlecken.
Die Unitas haderte noch immer mit dem verlorenen Punkt gegen die SG Ratingen in der Vorwoche, nutzte aber die Haaner Kirmes zum Teambuilding und die Trainingswoche zum Einschwören auf das erste Heimspiel der noch jungen Spielzeit. Jedoch trat das Team um Anna Raguž und Joachim Klucke stark minimiert im Neusser Süden an. Die Ausfälle von Sven Wießmeier, Torben Römmling und Dennis Freund (alle Urlaub), Jan Sieksmeyer und Tim Hantelmann (beide erkrankt), Ulrich Weishaupt, Roman Vogt und Sebastian Drabik (alle verletzt) sowie Christian Müller und Peter Falkenberg (privat verhindert), ließen die Liste der Inaktiven in eine ungewöhnliche Länge schießen.
Um 15:58 Uhr pfiffen die Unparteiischen Dobberitz/Goller das Spiel an und die Dritte zeigte sich von Beginn an hoch motiviert und couragiert. Nick Kusenberg mit dem 0:1 im zweiten Angriff war nur der Anfang, Arne Görke, der mit 12 Toren, davon 5 Siebenmeter, bester Werfer auf Unitas-Seite war, setzte mit einem Doppelpack noch einen drauf (6. Spielminute). Der Gastgeber fand die passende Antwort und kam besonders über die flinken und wurfstarken Außen zum Abschluss und glich über 2:4 zum 4:4 aus (12.). Nach einem vergebenen Siebenmeter und dem Tor zum 5:4 Rückstand hatten die Trainer das erste Mal Redebedarf und zückten die grüne Karte. In den darauffolgenden Minuten entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, indem sich keine Mannschaft absetzen konnte. Beim 8:8 (23.) konnten die Gastgeber das letzte Mal einen Rückstand egalisieren und dieser letztmalige Gleichstand brachte der Unitas die nötige Wende im Spiel. Mit einer kleinen Schlussoffensive schaffte es Grün-weiß zumindest einen drei-Tore-Vorsprung zur Halbzeit herauszuspielen.
Die Anfangsminuten in Durchgang Zwei gehörten einzig und alleine der Drittvertretung der DJK Unitas Haan. Über das 11:14 (35.) durch Siebenmeter eilten die Gäste auf ein 11:18 (40.) davon. Im Anschluss schwächte sich die Unitas selbst, Karsten Haberzettl, der zu Beginn der zweiten Halbzeit bereits für zwei Minuten Platz nehmen musste, sah nach einem normalen Zweikampf eine weitere Zeitstrafe, für Meckern (bzw. für Nachfragen Anm. d. Red.) die dritte Zeitstrafe und durfte somit vorzeitig unter die Dusche (3×2). Zu der Liste der Ausfälle gesellte sich auch während des Spiels noch Jonathan Manger dazu, der A-Jugendspieler mit Doppelspielrecht, bekam bei einer Offensivaktion einen Schlag auf die Hand und konnte ab Mitte der zweiten Halbzeit auch nur noch zuschauen.
Dominic Finke, der heute auf ungewohnter Position als Kreisläufer auflief, erzielte in der 49. den zwischenzeitlichen 15:24 Zwischenstand, die höchste Führung bis dahin. Lediglich die mangelnde Chancenverwertung des gesamten Teams ließ an diesem Samstag trotz des deutlichen Ergebnisses zu wünschen übrig. Auch die Torhüter der Gartenstädter hatten so ihre Höhen und Tiefen, sollen aber laut Trainerin Raguž ein Extra-Lob bekommen, Niklas Mack mit gewohnter Ruhe, Josh Sobirey mit einer ganz starken dreifachen Parade und Philipp Graack mit drei gehaltenen Siebenmetern halfen allesamt mit, den Sieg auch in der Höhe zu sichern.
Die beiden Unparteiischen erwischten auch wahrlich nicht ihren besten Tag, blieben ihrer Linie aber über die gesamte Spielzeit treu, über die 7:14 Siebenmeter und 13:6 Zeitstrafen brauchen sich alle Beteiligten nicht unterhalten, allen nicht Anwesenden machen diese Zahlen deutlich, wie zerfahren dieses Spiel war. Am Ende gewinnt die Unitas in Neuss deutlich mit 33:21. Damit erweist sich die Stadt Neuss als gutes Pflaster für die Dritte seit der Zugehörigkeit zum Handballkreis Düsseldorf. Im Vorjahr konnten bereits die Spiele gegen Reuschenberg und den Neußer HV gewonnen werden und am ersten Spieltag gewann ebenfalls die 4. Herren in Reuschenberg.
Am Sonntag 08.10. geht es gegen den aktuellen Tabellenvorletzten der HSG Neuss/Düsseldorf (Rhein Vikings), die sich auch in der abgelaufenen Spielzeit als Wundertüte erwiesen. Anwurf ist um 16:00 Uhr in der Halle Walderstraße.
Für alle, die es noch nicht wissen, uns gibt es auch bei Facebook “DJK Unitas Haan 3M”.
Dritte: Sobriey, Graack, Mack – Reinke, Merks, Manger, Koester, Finke (2), Görke (12/5), Briesemeister (4), Kinscheck (5), Kusenberg (9/3), Haberzettl (1/1).