2. Spieltag: HSG Rade./Herbeck I – DJK Unitas Haan II 20:27 (10:14)

HSG Rade./Herbeck 1M – DJK Unitas Haan 2M 20:27 (10:14)

 Leider müssen sich unsere Leser diese Woche mit dieser verspäteten Version des Spielberichts zufrieden geben, da die Presse lieber ein paar Kapitel zur Haaner Kirmes beiträgt. Zum Ausgleich haben wir ein neues Format eingeführt, bei dem zunächst der Spielverlauf wiedergegeben wird. Anschließend gehen wir in den Kategorien „Sternchen des Tages“ und „Flop des Tages“ auf besondere Verdienste jeglicher Form ein. Zum Abschluss hat der Trainer kurz die Gelegenheit, seine Ansichten zu verbreiten, damit er endlich die Chance hat, seine Fortschritte bezüglich guter Reden – kurz gefasst unter Beweis zu stellen.

Spielverlauf

Nachdem die zweite Mannschaft der Unitas den Einstieg in die Saison gegen die SG Langenfeld II (27:30) klassisch verschlafen hatte und schon nach 10 Minuten mit 1:8 im Rückstand lag, wollten die Schützlinge von Christian Schmahl den zweiten Versuch in Radevormwald deutlich fokussierter angehen. Zumindest ausgeglichen gestaltete sich die Anfangsphase gegen eine der Mannschaften, die in der Aufstiegssaison im Vorjahr einen doppelten Punktgewinn gegen die Unitas verzeichnen konnte. Nach 12 Minuten führte der Gastgeber noch 5:4, wobei sich abzeichnete, dass beide Mannschaften ihre Auftaktniederlagen auch mit Hilfe der Körpersprache und des Einsatzes wettmachen wollten. So fielen bereits zu diesem Zeitpunkt vier Treffer nach 7m Strafwürfen, obwohl Robin Bohlmann seinen ersten Versuch noch zielsicher an die obere Torbegrenzung platzierte.

 In der Folge konnte sich die Unitas dann aber absetzen, als drei planmäßig vorgetragene Angriffe zusätzlich durch zwei Tempogegenstöße unterstützt wurden. Die fünf Tore ohne gleichzeitigen Gegentreffer bedeuteten nach dem ersten Viertel die erste klare Führung des Spiels (5:9). Bis zur Halbzeit gestalteten die beiden Mannschaften das Spiel dann wieder ausgeglichener und gingen mit etwas weniger Tempo in Richtung des Pausentees. Dieser wurde beim Stand von 10:14 serviert und beinhaltete offensichtlich eine zusätzliche Portion Testosteron. Unmittelbar nach der Halbzeit sahen sich die Schiedsrichter gezwungen, etwas Farbe in das Spiel zu bringen, als Christian Horn von rechts außen zum Einlaufen ansetzte. Dabei wurde er etwas ruppig von seinem Gegenspieler gestoppt, sodass die beiden sich gemeinsam in die Horizontale begaben. Die romantisch anmutende Szene wurde den Unparteiischen etwas zu kuschelig, als die Spieler sich gegenseitig sehr rabiat Flusen vom Trikot entfernen wollten. Die zusätzlich eingeladenen Gäste zu einer kleineren Rudelbildung hatten zur Folge, dass die Herren in schwarz richtigerweise auf einen doppelten Platzverweis entschieden. Zusätzlich kam die blaue Karte zum Einsatz, die verkündet, dass die Schiedsrichter die rote Karte gesondert im Spielbericht festhalten, sodass voraussichtlich eine Sperre folgt.

 In reduzierter Gleichzahl gestaltete sich das Spiel bis zur 37. Minute noch offen (14:17). Erst mit zwei taktischen Umstellungen, die den Gegner fortan zu mehr Würfen aus dem Rückraum zwangen und einem glänzend aufgelegten Nils Völker zwischen den Stangen, bestimmte die Unitas den Spielverlauf nach Belieben. Während Völker speziell durch eine herausragende Parade mit dem Fuß auf sich aufmerksam machte, drehten in der Offensive die beiden Zimmernachbarn Kevin Thomé und Robin Bohlmann auf. Innerhalb der nächsten 10 Minuten steuerten sie jeweils vier Treffer bei, während in der Abwehr das mannschaftliche Kollektiv glänzte und im Verbund keinen einzigen Gegentreffer zuließ. Besonders gewitzt zeigte sich Bohlmann, als er einen technischen Fehler, der mit Einwurf für den Gegner endete kurzerhand ausbügelte, als er den Einwurf abfing und am verdutzten Torhüter vorbei warf. Zu diesem Zeitpunkt schien Rade gebrochen (14:25). Dass die Unitas anschließend einen Gang zurück schaltete, gleichzeitig aber die nötige Cleverness vermissen ließ, bescherte dem Gastgeber immerhin noch einmal eine 5-Tore-Folge, die letztlich aber nur zur Ergebniskosmetik dienen konnte. So setzte sich die Unitas am Ende durch eine besonders starke Viertelstunde verdient mit 20:27 durch und kann in der Tabelle die ersten beiden Punkte auf der schöneren Hälfte des Doppelpunkts verzeichnen.

 Sternchen des Tages

Kevin Thomé. Zunächst nicht in der Startformation übernahm Thomé nach einem Fehlversuch von Bohlmann vorerst die Strafwürfe. Holte sich so das nötige Selbstvertrauen, um anschließend auch aus dem Spiel nach Belieben zu treffen. Hatte mit 13 Treffern (4x7m) inklusive lupenreinem Hattrick und nur einer Fahrkarte mit Ballverlust eine traumhafte Quote.

 Flop des Tages

Rechtsaußen. Christian Horn hatte zur Halbzeit zwei Fehlwürfe aus drei Versuchen und ließ sich direkt nach Wiederanpfiff laut Spielbericht zu einem Tritt gegen den Unterschenkel eines Gegenspielers hinreißen. Auch Stefan Daukantas konnte in der Folge keine Eigenwerbung betreiben und sammelte drei Fehlschüsse. Zumindest wird sich „Doki“ in der nächsten Woche erneut beweisen können, während auf Horn wohl eine Sperre wartet.

 Der Trainer

Christian Schmahl zeigte zu Beginn der zweiten Halbzeit ein gutes Gespür für die taktische Entwicklung des Spiels. Das Timing der Auszeiten schien für Außenstehende überraschend, der Erfolg gibt ihm und seinem Trainerteam jedoch Recht. Eine bis drei Minuten früher zur Kirmes hätten jedoch keinem geschadet. Der Chefcoach gab nach dem Spiel zu Protokoll, dass er mit der Leistung zumindest bis zur 45. Minute zufrieden war: „Wir haben unseren Plan hochkonzentriert umgesetzt. Nach dem letzten Jahr wussten wir, dass uns hier kein leichtes Spiel erwartet. Am Ende haben wir 15 weniger gute Minuten gespielt, die sich hoffentlich durch die Gedanken an die Kirmes erklären lassen. Ich freue mich, dass wir dieses Kampfspiel angenommen und speziell durch die Phase zwischen den Platzverweisen und der 45. Minute am Ende auch verdient gewonnen haben.“

 Fame and Glory:

Michael Frorath (Tor), Nils Völker (Tor), Kevin Thomé (13), Robin Bohlmann (4), Frank Kleine-Boymann (3), Christoph Bergs (2), Philip Schmalbuch (3 Stefan Panthel (1), Moritz Ziegler (1), Christian Horn (1), Dennis Hahn, Nick Blau, Stefan Daukantas, Hendrik Kinscheck.